Lernort Horrem

Lernort Horrem
Bauherr Stadt Dormagen
Wettbewerb 2016
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Konzept
Der neue Lernort aus Begegnungszentrum und Kinderrestaurant wird als alles verbindendes Zentrum unter dem vereinenden Dach zwischen den Lerninseln und der Turnhalle  verstanden. Diese Verbindungsachse wird als zentrale öffentliche Passage verstanden – als  ein überdachter, freundlich und übersichtlich gestalteter Weg durch die Gebäudeteile der Besucher und Kinder von Heinrich-Meising-Straße zur Knechtstedener Straße führt, begleitet von einladenden Glasfassaden am angrenzenden Kinderrestaurant und dem Begegnungszentrum sowie dem Eingang in die Lerninsel Schulgebäude.
Der Neubau der Lerninsel Kita wird als kompakt organisierter, zweigeschossiger Baukörper im nördlichen Teil des Geländes situiert. Mit seiner Anordnung werden die Außenräume klar und dabei großzügig nutzbar organisiert.
Auf diese Weise werden eindeutige Adressen geschaffen und die entsprechenden Außenräume den jeweiligen Lerninselbereichen zugespielt. Rücksprünge in den erdgeschossigen Bereichen des Baukörpers markieren die Eingänge der Kita und der Lese-Oase und gewährleisten das trockene Eintreten mit Kindern an regnerischen Tagen. Eine gläserne, licht- und blickdurchlässige Fuge erlaubt Blicke in die dahinter liegenden Außenbereiche und ins Gebäudeinnere.
Im Gesamtkontext der zweigeschossigen, Identität stiftenden „Solitäre“ der Lerninseln wird der eingeschossige Bereich nunmehr von den Kindern allseits sichtbar als zentrales und verbindendes, dabei durch gläserne Offenheit zudem einladendes  Element erfahren. So nehmen die Kinder das jeweils von ihnen genutzte Lernhaus als ihr eigenes wahr, das zusammen mit den anderen Lernhäusern eine Gesamtheit bildet – verbunden durch die Räume der Gemeinschaft, die sich so zugeordnet auf selbstverständliche Weise zum besonderen Ort etablieren.
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Organisation
Die Passage aus Begegnungszentrum und Kinderrestaurant, der Lernort, ist so organisiert, dass alle Räume separat von außen zugänglich sind und gleichzeitig zusammenschaltbar sind. Hierbei ist die Nutzung in Synergie mit der Turnhalle durch Zuschaltbarkeit berücksichtigt.
Das neue Gebäude der Kita ist wirtschaftlich kompakt dreihüftig angelegt.
Gruppen-, und Gruppennebenräume sind linear angeordnet nach Osten ausgerichtet und öffnen sich den zugeordneten Kita-Außenbereichen. Die WC- und  Nebenräume nehmen die Mittelhüfte ein und liegen je Ebene zentral. Alle allgemein genutzten Bereiche liegen nach Westen und zeigen sich in Richtung der Heinrich-Meising-Straße und zur „Passage“. Der Eingangsbereich mit gläserner Fuge  und die Spielflure mit ihren Nischen sind als multifunktionelle Spiel-Räume zu verstehen. Die Lese-Oase liegt folgerichtig neben dem Eingang der Kita im Erdgeschoss und ist von innen wie auch separat von außen zugänglich.
Die Kita wird barrierefrei und in energieschonender Massivbauweise geplant. Die großzügigen Fenster belichten die Räume in optimaler Weise und ermöglichen den Kindern den Blick in die gestaltete Landschaft mit Aufenthalts- und Spielmöglichkeit in den tiefen Leibungen in Fußbodennähe. Umgekehrt werden die großformatigen Fenster von außen durch helle Faschen umrahmt, ins Bild gesetzt. Während die Außenfassaden mit Holzbekleidung eher zurückhaltend gestaltet sind, sorgt im Inneren ein Farbkonzept in Limettengrün und Himmelblau nicht nur für gute Laune, sondern auch als Orientierungselement für Kinder. Das pädagogische Konzept beinhaltet den Gedanken der Inklusion. Dies spiegelt sich wider in der Ausstattung der Sanitätsbereiche, Verkehrsflächen sowie  Gruppenraummodule. Die farbliche Gestaltung der Innenräume dient neben dem gestalterischen Aspekt der Kontrastschaffung und der besseren Orientierung der Kinder. Unterschiedliche Materialien mit unterschiedlichen haptischen Erlebnissen (rau-glatt/ warm-kalt) werden eingesetzt (untersch. Holzoberflächen, Edelstahl, etc.). Durch die Wahl der Oberflächen und deren Farben wird das gesamte Gebäude zum Spielfeld. Im Zentrum der Pädagogik steht das Spiel.
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Außenräume
Um die Bring- und Abholsituation von Schule und Kindergarten zu entzerren, wird die Erschließung der Kita über die nordwestlich gelegene Heinrich-Meising-Straße und der Hauptzugang der Schule von Süden über die Knechtstedener Straße erfolgen. Gleichzeitig  wird die Wegeverbindung zwischen der Heinrich-Meising-Straße und der Knechtstedener Straße für die Öffentlichkeit frei gehalten. Es wurde darauf geachtet, dass Fahr- und Gehwege getrennt werden, um Unfallgafahr zu vermeiden.
Die Spielflächen der Lerninseln sind den Altersgruppen entsprechend getrennt und gestaltet. Den Nutzräumen zugeordnet liegen die Außenräume für die Kita im Nordwesten, für die Schule im Südosten. Der Winkel aus Kita-Gebäude und Schulflur stellt hierbei einen baulichen Schallschutz für die umliegenden Bereiche der Schulkinder her.
Die gemeinsame Passage bildet die Verbindung im Inneren der Lerninselgruppe wie von außen.
Das Dach der Passage, dem LernOrt, wird so erweitert, dass zudem die Sanitäranlagen im südlichen Bestandsbau ein Vordach erhalten.
Nach Abschluss der Bauphase wird der nödliche Bestands-Pavillon entfernt und durch ein Freiluftklassenzimmer in ähnlicher Proportion ersetzt.