Linoclub

Linoclub
Bauherr Linoclub – Das Soziale Zentrum e.V.

Zuschlag VOF Verfahren

Städtebau
Durch eine winkelförmige Anordnung des Neubaus konnte eine eindeutige Zuordnung der Außenräume in Bezug auf die Nutzungsziele hergestellt werden. Die Situierung des Neubaus provoziert eine eindeutige Adressenbildung Linoclub um eine neue, angemessen proportionierte Mitte am Krombachweg. Hierbei werden die Bestandbauten und seine bestehenden Eingangsbereiche mühelos einbezogen und in selbstverständlicher Weise zu einem Gesamtensemble integriert.
Eine Neuorientierung der Erschließung von der – für die zum Teil sehr jungen Nutzer – „richtigen“ Seite, der Wohnstraße (Krombachweg), überzeugt auch aus dem Grund, weil die Zugangsmöglichkeiten aus den bislang bestehenden Richtungen, aus dem Industriegebiet (Unnauer Weg) nicht aufgegeben werden müssen. Die gefahrlose Nutzung der so strukturierten Außenräume und damit die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen als tägliche Besucher wird weiter dadurch unterstützt, dass der ruhende Verkehr wie der Lieferverkehr in diesem Konzept über die Neuausrichtung hinaus von den Zugängen des Linoclub  getrennt werden kann.
Der Lino-Garten und Außenveranstaltungsbereich wird von den Außenkanten von Linoclub und KITA definiert und bildet  nach Fertigstellung  einen multifunktional nutzbaren und dabei geschützten „privateren“ Außenraum, der von Linoclub und Kita synergetisch und im Zusammenspiel mit den ebenerdigen Gebäudenutzungen sowie den angrenzenden Kitaaußenräumen vielfältig bespielt  und in pädagogische Konzepte einbezogen werden kann.
Die Zentrale Mitte zeigt  im Zusammenspiel mit der Stellung und Form des Gebäudes eine Geste der Offenheit und Einladung zum Krombachweg. Hier kann eine kleine, jugendorientierte „Außengastronomie“ die vom Konzept erzeugte Geste der Einladung unterstützen. Insgesamt wird im Konzept des Neubaus  die größtmögliche Aufwertung des Areals durch sinniges Zusammenspiel von Außenraum und Architektur erreicht.

Nutzungen
Der Neubau ermöglicht ohne Kompromisse die optimale Qualität der Gesamtnutzung des Areals. Es schafft neue Möglichkeiten für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen weit über das Heute hinaus. „Alles unter einem Dach“ ist nicht nur eine kompakte und damit wirtschaftliche Bauweise. So wird auch ein unkomplizierter und damit Kosten sparender Betrieb ermöglicht. Nicht nur die Planbarkeit kurzer Wege spielen hier eine Rolle. Mit einem Neubau sind der Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten und damit der Zukunftsfähigkeit durch Flexibilität der Räume weniger Grenzen gesetzt. Durch geschickt gesetzte Konstruktion entstehen stützenfreie Räume.

Offenes Angebot für alle Generationen
Durch den Einsatz mobiler Wände können kleine Gruppenräume in große Säle verwandelt werden. Durch Öffnung der Säle zum Foyer kann das Erdgeschoss darüber hinaus in eine offene Spiellandschaft umgewandelt werden. Auf kompaktesten Raum kann eine immer wieder neu kombinierbare Raumzuordnung geschaffen und angeboten werden, eine Vielzahl von kleinen und großen Veranstaltungen stattfinden. Hierbei können die Erschließungszonen und Treppen mit seinen Sitzstufen in selbstverständlicher und einfacher wie kompakter Weise als Kommunikations- und Aufenthaltszone mit hoher Aufenthalts- und Nutzungsqualität doppelt genutzt werden. Sitzstufen an der zentralen Erschließung im Eingangsbereich können nicht nur als wettergeschützte Kletter- und Terrassenlandschaft dienen, sondern nach Öffnung des angrenzenden Saales auch als Podium für ein ganzes Publikum bei Vorführungen.
Die angrenzenden Küchenbereiche ermöglichen die Andienung der Säle und ein tägliches Mittagessen für die Kinder die Chance zu gemeinsamen Kocherlebnissen und einer kleinen Außengastronomie im Sommer. Diese Bereiche stehen in direkter Verbindung mit dem Jugendbereich und dem Verwaltungsbereich im Obergeschoss, sodass sie in alle Richtungen unkompliziert zur Verfügung stehen.

Werkstätten und Lager
Der angrenzende kompakt angeordnete Werkstattbereich lässt sich für Veranstaltungen als „Offene Werkstatt“ umwandeln und vergrößert das Angebotsspektrum in Synergie mit der bestehenden Veranstaltungs-Halle. Angrenzend wird die Lagerhalle in der Weise angeordnet, dass die Logistik nicht über den Hauptzugang stattfinden muss.

Jugendbereich
Der Offene Treff für die Jugend ist „abgegrenzt“ im Obergeschoss und zugleich verbunden mit den öffentlichen Bereichen im Erdgeschoss. Eine Terrasse mit Außentreppe und Sitzstufen vor dem Offenen Treff im Jugendbereich wirkt wie ein zweiter Haupteingang mit ebenso einladender Geste – ein Treffpunkt, der die jungen Menschen zu Kommunikation und Miteinander anregen soll und eine direkte Verbindung zu den neu gestalteten Außenanlagen herstellt.
Auch hier im Jugendbereich steht die Flexibilität ebenso in vorderer Reihe wie in den übrigen Bereichen. Verschieden große Räume können immer neuen und unterschiedlichen Nutzungen zugeführt werden. Eine Umwidmung ist problemlos für zukünftige Ideen und Anforderungen möglich.

Verwaltung, Lager und Werkstätten
Die Verwaltung liegt über den Werkstätten und kann autark betrieben werden. Zugleich ist sie zentral angebunden über das Foyer.

Schwellenlosigkeit
Eine größtmögliche Schwellenlosigkeit durch Ebenerdigkeit wird funktional unkompliziert und emotional auch unmittelbar empfunden. Durch großzügige Öffnung der Erdgeschossbereiche lassen sich zentrale Mitte, offener Treff im Erdgeschoss und Außenveranstaltungsbereich zu einer Einheit für große Feste und Aktionen verbinden. Durch die Vielzahl von Einzelangeboten und Öffnungen der Türen an der zentralen Mitte lässt sich die größtmögliche Geste der Einladung und Öffnung für junge und alte Besucher erzeugen.

Bauzeit
Die kürzeste Bauzeit nimmt ein Neubau mit anschließendem Abriss des Bestandsgebäudes ein. In lediglich einem Bauabschnitt kann die unterbrechungsfreie Nutzung in vollem Umfang und ohne überflüssige Ausgaben für kostenintensive Interimsbauten garantiert werden. Die Kosten für die Provisorien können risikolos, verlustfrei und qualitätssteigernd in den Neubau investiert werden. Die unkalkulierbaren Risiken eines Umbaus werden umgangen.

Wirtschaftlichkeit
Allein durch die kurze Bauzeit in einem Bauabschnitt und die Einsparung von Interimsbauten wird also das Kosten-Nutzen Verhältnis verbessert. Mit einem Neubau ist der Bauherr dem Bestand nicht ausgeliefert. Er muss den Bestand nicht akzeptieren, sondern kann die Qualität seines Neubaus steuern. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass das Risiko des Bauherrn in diesem Fall minimiert wird. Durch die neue technische Gebäudeausrüstung, die hochwertige Wärmedämmung  sowie geschickt gewählte und haltbare bauweise müssen lediglich finanziell erzeugte Kompromisse hingenommen werden.

Nachhaltigkeit
Über ein Zukunft sicherndes Konzept können mit einem Neubau Überlegungen zur Nachhaltigkeit in Bauweise und Betrieb  kompromissfreier durchgeführt  werden. Flexibilität schafft die Möglichkeit, zukünftig andere jetzt noch nicht bekannte  Nutzungen ohne Qualitätseinbußen oder aufwändige Umbauten zulassen zu können. Ein hohes Maß an energiesparenden Maßnahmen in einem hohen Standard ermöglicht auch in Zukunft einen wirtschaftlichen Betrieb. Umwelt schonende und nachhaltige Bauweise trägt dazu bei, die Zukunft der Kinder und Jugendlichen zu sichern und ist im Sinne der Schöpfung.