P3 Köln

P3 Köln
Bauherr HochTief
PPP Verfahren 2017
a
Der Schulstandort zeigt sich aktuell an der Jan-Wellem-Straße gegenüber der Parkkante heterogen und im durchgehend geschlossenen Stadtbild offen. Nach Entfernung der Bestandsturnhalle wird der Neubau als Solitär an der Ecke Fürstenbergstraße / Jan-Willem-Straße situiert, um auf das bestehende Stadtbild entsprechend zu reagieren.
Der Neubau für die Realschule Lassallestraße und Elly-Haus-Knapp-Realschule, welcher der leicht gekrümmten Jan-Wellem-Straße durch eine Faltung folgt, fügt sich einerseits in das Straßenbild als Fortführung der Solitärbebauung an der Jan Wellem-Straße ein, gleichzeitig ergänzt das Gebäude den Stadtblock entsprechend den angrenzenden Bebauungen. Die Strategie dieser Stadtergänzung und -reparatur an dieser Stelle schafft zugleich Abstand und Freiheit im Inneren des Stadtblocks. Das Gebäudeensemble der bestehenden Realschulen zeigt sich unbeeinträchtigt als Solitär und Sonderbau mit seinen zwei getrennten Schulhöfen aus den 1960er Jahren und erhält nach Sanierung als unter Denkmalschutz stehender, einmaliger baulicher Schulbautypus seine Identität mit neuer Strahlkraft zurück. 
Darüber hinaus bleibt die bestehende Erschließung des Schulgrundstücks erhalten und wird in seiner Orientierung durch die nunmehr maßvollen Unterbrechungen im Stadtblock gestärkt. Der Zugang von der Jan-Wellem-Straße auf den Schulhof wird durch die Giebelfassade des Neubaus deutlich markiert. 
Dort, wo sich der Neubau entlang der Jan-Wellem-Straße faltet und  sich durch die Fortführung eines Teils der Fassade ein überdachter Vorbereich mit einer großzügigen Verglasung der Fassade ergibt, liegt der Haupteingang des Neubaus. Der Haupteingang führt die Besucher in ein großes, dem Speisesaal und pädagogischem Zentrum  vorgeschaltetes Foyer. Von hier werden über eine zentrale, offene Treppe  (mit Sitzstufen im Erdgeschoss) alle Geschosse erschlossen. Ein Zugang zum Schulhof gewährleistet die direkte Erschließung der Bestandsgebäude vom Foyer des Neubaus aus. Von hier kann auch das Untergeschoss, mit der Turnhalle, von den Lehrern und Schülern erreicht werden. Ein weiterer, vom übrigen Gebäude abkoppelbarer „Nachteingang“ von der Jan-Wellem-Straße gewährleistet die Erschließung der Turnhalle für Vereine (auch behindertengerecht). Die Anlieferung der Küche wird über einen Zugang in Nähe der Fürstenbergstraße realisiert.
Eine überaus klare und einfache Organisation im Innern des Neubaus hilft, sich als Schüler und Besucher zu orientieren. Die Gemeinschaftsflächen beider Realschulen, das pädagogisches Zentrum und der Ganztagsbereich, werden zur einfachen und abgeschlossenen Nutzung sowie zur unmittelbaren Erreichbarkeit im Erdgeschoss angeordnet. Die Fachräume, einige Räume des allgemeinen Unterrichts, die Bibliothek, Teile der Verwaltung und des Lehrerbereichs finden sich in den beiden Obergeschossen. Im ersten und in einem Teilbereichs des zweiten Obergeschosses findet die Elly-Heuss-Knapp-Realschule ihren Platz. Die Realschule Lassallestraße besetzt das restliche zweite Obergeschoss. Die beiden Fachräume der Elly-Heuss-Knapp-Realschule, die im zweiten Obergeschoss angesiedelt sind, bilden Synergien mit dem technisch musischen Bereich der Realschule Lassallestraße. Diese Organisation behält einerseits die gewünschte Fortführung der Trennung der beiden Schulen durch eine geschossweise Anordnung bei, andererseits verbindet der Neubau alle Schüler für einen Teil des Schultages unter einem Dach.
Mensa und Aula sind, an einer eigenen Baumgruppe, zum Schulhof hin angeordnet. So wird an Mensa und Aula in Synergie mit den Außenflächen ein Treffpunkt der Schüler etabliert, der schon vor dem Unterricht  und über den gesamten Schultag verteilt kommunikative Bereiche im Zusammenspiel zwischen Innen und Außen anbietet. An fest installierten Bänken und Tischen kann  hier auch gegessen werden.
Die Turnhalle, im Norden des Gebäudes im Untergeschoss angeordnet, verfügt über eine großzügige, blendfreie Verglasung, welche die Halle mit ausreichend Tageslicht versorgt. Durch die Ergänzung des Neubaus an der Jan-Wellem-Straße behalten die bestehenden Schulhöfe ihre Anordnung zueinander und können den Schulen in übersichtlicher und großzügiger Proportion neu geordnet zur Verfügung gestellt werden. Die Bestandbauten werden durch aktuelle Technik ergänzt und in Abstimmung mit der Denkmalbehörde in Farbgebung und Detail restauriert. Materialität und Farbigkeit der Neubauergänzung werden aus dem Bestand herausinterpretiert. Seine Fassaden erhalten eine Ziegelvorsatzschale und Aluminiumfenster in der Farbigkeit des Bestandsziegels an der Lassallestraße.