Sporthalle Käthe-Kollwitz-Schule

Generalsanierung
Sporthalle
Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, Leverkusen
Bauherr Stadt Leverkusen

Team: Thomas Bernschein, Lisanne Kröll, Christopher Nowitzki, Benedikt Surmann

Tagtäglich verbringen viele SchülerInnen und viele Sporttreibende in Vereinen im Breiten- und Leistungssport mehrere Stunden in Sporthallen. Sowohl der Schul- als auch der Vereinssport hat eine bedeutende Aufgabe zu erfüllen. Neben der Vermittlung von Werten, wie Toleranz, Fairness und Respekt, unterstützt Sport die Integration und Zusammenführung unterschiedlicher Kulturen und schafft die Grundlage für eine gesunde Lebensführung. Sporthallen sind somit auch immer Integrationsräume und daher wohnen Sporthallen auch stets soziale Dimensionen inne. Sport dient in ganz besonderer Weise der individuellen und gesellschaftlichen körperlichen wie seelischen Gesundheit. Sporthallen sollen daher „gesund machen“ und die Menschen zusammenführen. Sport ist ein wichtiges Element unserer Gesellschaft und vereint weltweit Millionen von Menschen in Vereinen, Verbänden und privaten Netzwerken. Bedenkt man, dass der Lebenszyklus von Sporthallen ca. 50 Jahre beträgt, ist es unerlässlich, dass sowohl bei der Planung von Neubauten als auch bei Sanierung von Bestandsbauten die Anforderungen an ökologische und energieeffiziente Bauweisen berücksichtigt werden. Neben der Vielzahl an Anforderungen, Normen und Rechtsvorschriften spielen die Nachhaltigkeitskriterien eine besondere Rolle im Sporthallenbau, die sich durch eine entsprechende Planung in Einklang bringen lassen. Bei der Planung einer nachhaltigen Sporthalle stehen die Sporttreibenden im Mittelpunkt. Sporträume werden heutzutage von unterschiedlichsten Personengruppen genutzt, die jeweils verschiedene Anforderungen an die Räumlichkeiten und deren Umfeld haben. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Als die wichtigsten Faktoren für diese Unterschiedlichkeit sind das Alter, das Geschlecht, die körperlichen Voraussetzungen oder ethnische Wurzeln der Sporttreibenden zu nennen. Für die Planung einer nachhaltigen Sporthalle bedeutet dies für das gesamte Planungsteam eine ganzheitliche Herangehensweise. Denn bei der Entwicklung eines nachhaltigen Sporthallenbaus müssen ökologische, ökonomische, soziokulturelle, funktionale, technische und standortspezifische Planungsaspekte einbezogen werden, die den gesamten Lebenszyklus einer Halle berücksichtigen. Die Akzeptanz einer Sporthalle hängt dabei stark von ihrer Einbindung in das jeweilige gesellschaftliche Umfeld und der öffentlichen Zugänglichkeit sowie der nachhaltigen Gestaltung des Außenraums ab. Hierbei sind Baukulturelle und ästhetische Faktoren jedoch ebenso wichtig wie Flächeneffizienz und Nutzungsflexibilität des Sporthallenbaus. Um den Ansprüchen einer energieeffizienten, nachhaltigen Bauweise bei der Generalsanierung der KKS zu entsprechen, wurden die gesamte Fassaden- und Dachflächen erneuert. Die neue Fassade besteht aus hinterlüfteten, gefalteten Aluminiumtafeln und einer 160mm starken Steinwolldämmung. Die warmtonige Farbigkeit der Fassade (perlkupfer) nimmt zum einen die Farbgestaltung des bestehenden Schulgebäudes und zum anderen die der umliegenden, mit roten Ziegeln verkleideten, Wohnbebauung auf. Das neue Vordach und die neuen Anbauten der Sporthalle vermitteln in der Maßstäblichkeit zu der unmittelbar angrenzen Wohnbebauung. Die Beschichtungen und die akustisch wirksamen Holzverkleidungen im Innenbereich nehmen diese Warmtonigkeit auf. Zusammen mit den Abhangdecken sorgen sie für eine optimale Akustik in der neuen Sporthalle, die über Injektionsschleifen auch den Anforderungen an Gehörgeschädigten gerecht wird. Die hocheffiziente Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage entspricht dem Standard A +, sie ermöglicht z.B. bei Außentemperaturen von – 12° eine Zulufttemperatur von 15,6° ohne eine zusätzliche Heizung. Im Sommer wird der Halle über ein adiabates Kühlungssystem kühle Luft zugeführt. Unabhängig davon, ob der Sport zu Schulzwecken, als Freizeitgestaltung oder als Leistungssport ausgeführt wird, die Möglichkeit, Sport ausüben zu können, kann für die Beteiligten einen wichtigen Bestandteil ihres Lebens darstellen.