Hahnentorburg Köln

Hahnentorburg Köln
Geladener Wettbewerb, 2.Phase
Bauherr: EhrenGarde der Stadt Köln 1902 e.V.
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Zukünftig wird die Hahnentorburg, als das wohl bedeutendste Stadttor der mittelalterlichen Befestigung Kölns, mit seiner überaus gelungenen Wiederaufbauarchitektur des Nordturms aus den 1950er Jahren und nach dem Abriss des Brücken- und Brückenauflagerbauwerks (ohne jegliche, dem Denkmal „Hahnentorburg“ abträglichen Erweiterungsbauwerke), dem ursprünglichen Zustand am nächsten, mehr denn je in ihrer unverfälschten Signalhaftigkeit einen wichtigen Teil des kulturellen Gedächtnisses der Stadt Köln darstellen.
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Wie auch damals auf der alten römischen Straße, der VIA BELGICA (dem damals so bedeutenden Handelsweg) das öffentliche Leben zwischen den mittelalterlichen, Mauern stattfand, wird auch heute an derselben Stelle (nur unter dem Platzniveau) das Leben zwischen den selben historischen Mauern in dem neuen Festsaal stattfinden.
Alle neuen öffentlichen Räume füllen auch ehemals öffentliche Räume zwischen den historischen Mauern und beleben sie auf diese Weise neu.
Die leicht zur Achse der Hahnentorburg verdrehte Lage des Saals einerseits und die „Fenster in die Vergangenheit“ (welche je nach Befund angeordnet, die historischen originalen Mauern zeigen) andererseits, sowie der Erschließungsweg aus den oberen Turmgeschossen und vom Platz entlang der historischen Mauern in den Festsaal, lassen die Geschichte des Mittelalters für den Besucher, auch unterhalb des Platzniveaus , wieder erlebbar werden.
Durch die Erschließung der originalen Räume und Wände unter dem Platzniveaus wird der Hahnentorburg ein weiterer bedeutender Aspekt aus der Historie des Bauwerks hinzugefügt. Dies bietet der EhrenGarde der Stadt Köln in einem noch größeren Maß die Möglichkeit, die Hahnentorburg einer breiten, interessierten Öffentlichkeit zugänglich und erlebbar zu machen.
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Der neue Festsaal, mit seinen Wänden und Böden aus rotem Ziegel (welcher diese neuen Wände vor dem z.B. aus Säulenbasalt mit Römertuff errichteten historischen Wänden als neue Zeitschicht erlebbar macht) wird in seiner Gestalt, Materialität und historischen Dimension das Herz des neuen – alten  Domizils der EhrenGarde.
Der Saal kann in seiner Größe und Proportion vielfältigen Nutzungen (vom karnevalistischen Ort des Frohsinns, über festliche Feiern wie z.B. Hochzeiten, bis hin zu Seminarveranstaltungen, Konferenzen oder Musikvorträgen) gerecht werden.
Alle diese unterschiedlichen Nutzungen im Saal und in der Bar werden durch entsprechende, voreingestellte Lichtstimmungen und veränderbarer Raumakustik
(z.B. Vorhänge in den „Fenstern“ und Bestuhlungen) unterstützt.
Die Entwurfsidee des Sichtbarmachens der Via Belgica spiegelt sich auch in der Deckengestaltung des Veranstaltungssaales mit angrenzendem Barbereich wieder: Der Deckenspiegel besteht aus linearen Gewölben, die sich über die ganze große Fläche hinweg aneinanderreihen und als Ganzes eine elegante, große Geste im Raum darstellen.
Die linearen Gewölbe sind so ausgeformt, dass die vollständige Decke indirekt mit Licht bespielt werden kann, ohne, dass Lichtquellen sichtbar sind. Dieses Licht kann in beliebigen Farben inszeniert werden, und auch von Gewölbe zu Gewölbe variieren. So kann der Saal in ein offenes, ruhiges, weißes, also farbneutrales Licht getaucht werden oder er kann stattdessen in allen erdenklichen Farben und Einstellungen festlich inszeniert werden.
Im Saal und dem anschließenden Barbereich gibt es als besonderes und schmückendes Highlight einen großen kreisrunden, abstrakten Ringkronleuchter, der in unterschiedlichen Höhen einjustiert werden kann.
Mittels Spots von der Decke aus kann das Licht zusätzlich gezielt gestaltet werden. Zum Beispiel kann der Raum insgesamt mit einem lebendigen Downlighting bespielt werden oder Tischdekorationen einer Hochzeit und festlichen Tafeln gezielt akzentuiert werden.
Darüber hinaus gibt es weitere lichtarchitektonische Installationen, um den Raum und seine Wirkung veranstaltungsbezogen verändern und inszenieren zu können: indirekte Akzentuierung der Wände durch eine lineares Bodeneinbaulichtband; Hervorhebung der Rundbögen durch indirekte Beleuchtung.