Exerzierhaus Offenbach
Bauherr Hochschule Osnabrück Gebäudemanagement
Wettbewerb 2017
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Um höchstmöglichen Erhalt und Aufwertung des denkmalgeschützten Gebäudes zu erreichen, wird auf Einbauten in den historischen Raum bis auf zwei „begehbare Wände“ verzichtet. Die als solche erkennbaren „Neubauten“ berühren das Exerzierhaus nicht. Sie stehen frei im Raum. Gläserne Anbindungen zwischen Neu und Alt geben den Blick durch das gesamte Gebäude frei und ermöglichen die Erfassung der Gesamtheit des ehemaligen Exerziergebäudes in seiner ursprünglichen Offenheit. Die gläsernen vertikalen „Fugen“ zum Bestand werden im Dach durch lamellenförmige ergänzt. In diesen nicht direkt einsehbaren Bereichen wird die Luftverteilung unaufdringlich gewährleistet. Die sehr reduziert gehaltenen Ergänzungen teilen das Haus in die geforderte Raumkonfiguration und bieten zugleich die Möglichkeit, alle notwendig einzubindenden Funktionen der Technik, des Erschließens, des Brandschutzes, des Schallschutzes und der Akustik in selbstverständlicher und einfacher Weise in das Raumkonzept einzubinden. Alle Nebenräume für Technik und Hygiene werden in einer Teilunterkellerung konzipiert. Die begehbaren Wände und die Teilunterkellerung bilden hierbei eine baukonstruktive Einheit, losgelöst vom Bestand.
Die Gesamtwirkung des historischen Raumes wird auf diese Weise für den Besucher nachvollziehbar. Alt und Neu bleiben klar ablesbar und stehen jeweils in selbstbewusster Weise für sich.
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Eingänge und Fenster
Die bestehenden Fenster werden ausgetauscht, soweit sie nicht zu den denkmalgeschützten Fenstern zählen. Die neuen Fenster werden gemäß bauphysikalischer Erfordernis mit aufgeklebten Sprossen und dahinter im Scheibenzwischenraum liegenden Isolatoren geplant. Hierdurch lässt sich das historische Vorbild mit größtmöglicher Filigranität der Sprossen auch mit einem Isolierglas erreichen. Die Isolatoren im Scheibenzwischenraum geben hierbei den Eindruck der durchgängigen Scheibenteilung im Bereich der Sprossen. Die Sprossen werden den ehemaligen, historischen Teilung der Fenster angepasst, sodass sich der historische Zustand nachvollziehen lässt.
Alternativ ist entsprechend dem Kostenrahmen zu untersuchen, ob von außen eine hinterlüftete, historische Konstruktion mit Einfachglas und Bleiverglasung realisiert werden kann, die Innen durch eine zusätzliche, entsprechend der bauphysikalischen Notwendigkeit ausgelegte Isolierverglasung ohne Teilung ergänzt wird.
Die bestehenden Windfangkonstruktionen und Eingangstüren werden durch Glaswindfänge ersetzt. Die Außen-Türen werden hierbei mit geschlossenen Panelen und Oberlicht entsprechend dem historischen Vorbild vorgeschlagen.