Pfarrheim Kranenburg

Pfarrheim Kranenburg
Bauherr Kath. Kirchengemeinde
St. Peter und Paul

Wettbewerb 2015, 1. Preis
Fertigstellung 2017
Team: Carlos Gutierrez, Chris Nowitzki, Konstantin Pichler
Bauleitung:  Planungsbüro Willemsen, Kranenburg
Wettbewerb: Carlos Gutierrez,
Konstantin Pichler

Im historischen Ensemble – Alte Küsterei, ehemaliges Krankenhaus und Kirchplatz – öffnet sich der Neubau mit einem vorgelagerten Gemeindeplatz zur Kirche hin. Die Platzierung des Neubaus in „zweiter Reihe“ generiert hier in Synergie mit einer neu gepflanzten Buche und den umliegenden Gebäuden einen definierten Vorbereich für Besucher – einen neuen Treffpunkt an der Wallfahrtskirche vor dem Pfarrheim. Die hierhin zeigende Transparenz der Glasfassade des Pfarrhauses signalisiert Modernität und Offenheit mit einladender Geste im Umfeld der dazu eher massiv-geschlosseneren Bauart der historischen Nachbargebäude. Der eingeschossige, in seiner Gestalt zurückhaltende Baukörper mit Volumen gebenden und vom Gemeindeplatz sichtbaren Satteldach über dem Gemeindesaal bildet den neuen, Modernität mit Tradition verbindenden Baustein im historischen Ensemble.

Der historisch vorherrschende und prägende Materialkanon aus Ziegelstein wird mit dem Neubau mit überlangen und dünnformatigen Ziegeln fortgeführt. Auch das Satteldach wird mit Schindeln aus Flachziegeln der gleichen Farbgebung der Umgebung eingedeckt, sodaß eine homogene städtebauliche Einheit erzeugt wird. Die Wandflächen im Osten und Westen  werden mit Filtermauerwerk semitransparent geöffnet.

In Richtung St. Johannes Stift öffnet sich der Saal dem Gemeindegarten ebenfalls ganz. Der flächenoptimierte Grundriss ist funktional gegliedert. Am Foyer mit dem vorgelagerten Gemeindeplatz gliedern sich Küche, Garderobe und Saal an. So ist es möglich zu Veranstaltungen eine Bewirtung bereits im Foyer mühelos  anzubieten oder auch im Sommer ein kleines Gemeindecafe zu betreiben und dabei den Gemeindeplatz auf einfache Weise einzubeziehen. Die Saalproportionen werden durch die Satteldachform auch im Innenraum der Funktion entsprechend angemessen ausformuliert. Der WC Bereich ist mit einem internen Flur in der Art situiert, dass ein Zugang von außen wie von innen für Besucher zu jeder Zeit problemlos ermöglicht werden kann. Das Verschließen der Innentüre erlaubt die separate Benutzung von außen, ohne das Haus in seiner gesamten Funktion öffnen zu müssen. Die Abstellräume im Osten des Gebäudes erlauben ebenfalls den Zugang von außen wie von innen, die Technik ist im Dachraum darüber angeordnet.