Grundschule Ottostraße

Grundschule mit Turnhalle und Kindertagesstätte Ottostraße Köln
Bauherr Gebäudewirtschaft Stadt Köln    
Wettbewerb 2008, 2.Preis
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Ziele
Das Schul-Zentrum Ottostraße, das Miteinander, der Zusammenhang von KiTa und Grundschule soll nicht nur architektonisch dargestellt, er soll auch „gelebt“ werden können. Auch die Zuordnung zum Albertus-Magnus-Gymnnasium wird durch den gemeinsamen Zugang von der Ottostraße und den zentralen Schulplatz erreicht.
Leichtigkeit der Architektur, Maßstäblichkeit für die Kleinen, selbstverständliche Orientierung und Vielfalt von Innen- und Außenräumen sollen hier den Ganztags-Aufenthalt positiv gestalten.
Die gesamte Anlage sorgt durch ihren Aufbau für eine maximale Schallabschirmung der Arbeitsräume und des Wohnumfeldes vom Lärm der Autobahn.
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Erschließung und Aufbau
Die Zugänglichkeit von der Ottostraße wird verändert um eine übersichtliche Perspektive zum Eingang der Neubauten zu ermöglichen und zugleich das Parken so zu positionieren, dass dadurch keine KiTa- und Schulhof-Flächen verloren gehen. Der gepflasterte gemeinsame Vorplatz ist sternförmig aufgebaut. Die zentrale Baumgruppe mit ihren Sitzangeboten ist Wegescheide zum Gymnasium und zu den neuen Eirichtungen. Hohe Buchenhecken schirmen Parkplatz, Fahrrad-Aufstellfläche und Kita-Garten ab und definieren so zugleich den Platzraum.
In ihrer Parallelität, durch den ähnlichen Aufbau und die Lage am gemeinsamen Innenhof wird die Zusammengehörigkeit zugleich aber auch die jeweilige Eigenständigkeit von Kindertagesstätte und Schule deutlich. Beide sind zwar nicht unter einem Dach, doch durch das gemeinsame Vordach und den direktem Anschluss untereinander (nicht nur wegen des koordinierten Küchenbetriebes) ist Nähe gegeben.
Der eingeschossige Kindergarten erschließt sich vorbei am gläseren Austellungsbereich in die zunächst großzügige Halle, die sich nach hinten verjüngt (mit abnehmender Nutzungsfrequenz).
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Die vier Gruppen – jeweils mit eigener Farbigkeit – haben alle den gleichen Aufbau, der mit einem von oben belichteten Vorbereich beginnt und zum Freiraum hin jeweils zunächst einen kleinen „privaten“ Spielhof umfasst, bevor sich der gemeinschaftliche Garten anschließt. Der KiTa-Garten wird gesäumt von Hecken, einer Schatten spendenden Baumreihe und anschließendem Pergola-gedeckten Aufenthaltsbereich, der zum nahen Nachbarn hin durch eine Wand abgeschirmt ist. Zentrum der großen KiTa-Wiese ist eine Sand-Insel mit Spielgeräten und einem natürlichen geschälten Kletterbaum. Um diese Mitte ist ein Rundlauf gegeben um dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden.
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Zentrum der Schule ist das zweigeschossige Forum gleich hinter dem Eingang, von dem sich alles direkt erschließt: die Turnhalle, der OGTS-Bereich, der Speiseraum mit benachbarter Küche, der Innenhof mit dem Schulhof dahinter, auch der Kindergarten und schließlich über die Treppen bzw. „Arena“-Stufen-Anlage das Obergeschoß mit den vier Jahrgangsstufen.
Der Speiseraum, zwischen Halle und Innenhof positioniert, ist durch mobile Wände separiert und kann so auch für Großveranstaltungen in die Halle mit einbezogen werden.
Die abgesenkte Turnhalle ist zudem auch von außen direkt erreichbar. Sie ist mit einem Teil des Klassentraktes überbaut, der über eine Brücke im Forum mit dem übrigen  Obergeschoss verbunden ist.
Die Jahrgangsstufen haben alle den gleichen Aufbau, jeweils um eine für die beiden zusammen gehörenden Klassen offene Mitte angeordnet.
Am südlichen Ende des Schultraktes wird aus beiden Geschossen der Schulhof erschlossen. Dieser gliedert sich an dieser Stelle in einen zentralen der Schule vorgelagerten Bereich und -jenseits des Gebäudes- in den durch eine befensterte Wand zur Autobahn abgeschirmten Spielhof mit überdachten Sitzebenen als „Tribüne“.
Jenseits des großen Schulhofs schließt sich zwischen Schule und Kindergarten der „kontemplative“ Innenhof an. Dort wird über einen hölzernen Steg zur Speise-Terrasse und zum Forum hin geführt, begleitet von Bambus- Distanzgrün vor den OGTS-.Räumen, einer Kugelahorn- Reihe und dem kleinen Lehrgarten als Abstandsfläche zum Kindergarten.
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Situation und Gestalt
Die Besonderheit der Autobahn-Schall Belastung führt zur Ausrichtung der wesentlichen Kita- oder Schul- Nutzungen nach Westen. Das kommt den Ganztages-Nutzungen entgegen, sommerliche Vormittags- Aufheizung entfällt und sichert so eine angenehme Atmosphäre. Gleichwohl wird insbesondere für die Kita durch Oberlichter auch direkte Ostbesonnung für die Gruppen ermöglicht. Alle Aufenthaltszonen, die nicht zum Hof hin orientiert sind, werden durch von der Autobahn abgewandte Dachfenster vom Schall unbelastet auch mit natürlicher Belüftung versorgt.
Nicht nur die neuen Bauten, auch der Schulhof und die dahinter positionierten Wohngebäude profitieren von dieser entschiedenen Schallabschirmung. Bestimmt wird die Gestalt dieser Kinder-Häuser nicht nur durch deren Proportionen sondern auch durch die Materialien. Die Verwendung von Holz als Naturprodukt im Zusammenspiel mit hellem Beton und mutigem Farbeinsatz nimmt den Bauten den Ernst und fördert das Wohlbefinden, die Lust an Kindergarten und Schule.