Pfarrzentrum Meerbusch

Neubau Pfarrzentrum St. Mauritius
Meerbusch-Büderich

Der Realisierungsteil Kirchplatz
Das Gemeindezentrum ist zwischen dem alten Küsterhaus und dem Pfarrhaus, parallel zum Fußweg im Süden positioniert. Der Platz öffnet sich von der Düsseldorfer Straße zum Inneren des Grundstücks (zur zurückgezogenen, introvertierten ruhigen Platzmitte) und schafft Raum für die Eingänge des Pfarrzentrums, der Kapelle und der neuen Wohnbebauung. Alle Eingänge sind zum neuen Kirchplatz hin orientiert und eine eindeutige Adressbildung ist, wie der barrierefreie Durchgang von der Düsseldorfer Straße zur Dorfstraße, gewährleistet. Im Ideenteil ist das Pfarrhaus durch einen dreigeschossigen Neubau mit Wohnbebauung ersetzt. Der Kirchplatz ist schlicht gestaltet und stellt die Kirche als baulichen Schwerpunkt des Ensembles in Szene. Die Kirche wirkt wie auf ein „Tablett“ gestellt und wird mit einem Plattenteppich eingerahmt. Der Plattenteppich ist zur Ostseite, am Chor, etwas aufgelöst und grün gestaltet, um den wertvollen Baumbestand an dieser Stelle zu integrieren. Der bestehende Platzbelag aus Klinker wird in der Fläche erhalten, bzw. neuverlegt, und mit gleichem Material (vom Rückbau auf der Seite nördlich des Kirchengebäudes) ergänzt. Durch die Wiederverwendung von vorhandenen und recycelten Material kann der Wert der grauen Energie deutlich gemindert werden – es ist ein ressourcen-schonendes, ökologisches Bauen. Auch für die Gestaltung der Dorfstraße ist Klinker im Gehbereich vorstellbar. Der beeindruckende Baumbestand auf dem Grundstück wird grundsätzlich erhalten. Die Baumgruppe an der Südfassade der Kirche ist mit einer runden Sitzbank eingefasst und bildet so eine „Platzmitte“, abgerückt von der lauten Düsseldorfer Straße wird ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität erzeugt. Über wenige Stufen oder einer barrierefreien Rampe am Gemeindehaus gelangt man von der Platzebene, die sakral und öffentlich genutzt wird, zur Ebene des Pfarrhauses, bzw. des vorgesehenen Wohnhauses als Ersatzbau. Auf dieser Ebene sind die Stellplätze organisiert, mit Zufahrt von der Dorfstraße.

Das neue Pfarrzentrum
Mit dem neuen Pfarrzentrum, der Kapelle und der Sakristei wird ein architektonisches Ensemble aus denkmalverträglichen Gebäuden geschaffen, das die ehemalige Küsterwohnung als bedeutenden Baustein des Ensembles, auf selbstverständliche Weise integriert. Zu dem zurückgezogenen, introvertierten Kirchplatz öffnet sich das Pfarrzentrum über die umlaufend ganz verglaste Erdgeschosszone. Es entsteht ein Gebäude mit einem offenen und einladenden Charakter, der die Intention der Gemeinde, nach Offenheit des Lebens in der Gemeinde, unterstreicht. Es wird ein Gebäude entstehen, dass sich über seine Form gut in das Büdericher Zentrum integriert. Ein Gebäude, das ohne Rückseiten auskommt. Die verglaste Erdgeschosszone des Pfarrzentrums stellt sicher, dass die lebendigen Angebote und Aktivitäten der Kirchengemeinde im Stadtzentrum äußerst stark wargenommen werden. Wobei die Hinwendung  des Gebäudes zur Dorfstraße bzw. Dr.-Franz-Schütz-Platz einen höheren Stellenwert als zur Düsseldorfer Straße erfährt.
Über einen Windfang betritt man das helle lichte Foyer, das über die gesamte Gebäudelänge zum zur Kirche,  Kapelle, Sakristei und Kirchplatz ausgerichtet ist.
Im Kontrast zum extrovertierten Foyer ist hier hinter „geschlossenen“ Wänden das Herzstück des Pfarrzentrums, der teilbare Pfarrsaal, angeordnet. Die geschlossenen Wände erlauben ein Benutzen der Räume (z.B. für die Tafel), ohne sich ausgestellt zu fühlen.
Die gesamte Foyerfläche lässt sich, in Verbindung mit dem öffenbaren Pfarrsaal, für verschiedene Veranstaltungen gemeinsam nutzen. Auch der Kirchplatz kann, z.B. bei Pfarrfesten, über die öffenbare Foyerfassade einbezogen werden. Neben dem multifunktional nutzbaren Bereich und dem Bereich mit der größten Öffentlichkeit (dem Beratungsraum) im EG, sind im Obergeschoss die Bereiche mit dezidierten funktionalen Zuschreibungen, wie z.B. der Clubraum (mit eigener Süd – Terrasse), angeordnet.
Wie der Kirchplatz, ist auch das Pfarrzentrum vollkommen barrierefrei organisiert.
Die kulturellen Nutzungen wie Ausstellungen, Lesungen und Konzerte im Alten Küsterhaus werden beibehalten.

Der Raum der Stille wird als eigenständige „Kapelle“ formuliert. Auf diese Weise wird dem Bedürfnis der Gemeinde Rechnung getragen, auch außerhalb der Kirche einen Raum für Einkehr und Rückzug anzubieten. Man betritt den transzendentalen Raum der Kapelle über eine Tür in der Ostfassade und blickt zu einem Kreuz, auf das über ein nicht sichtbar angeordnetes Fenster in der Westfassade Tageslicht fällt.