Wohnhaus Langenfeld / Richrath

Umbau und Erweiterung Gemeindezentrum
und Neubau Wohnanlagen Langenfeld Richrath
Bauherr Evangelische Kirchengemeinde Langenfeld
In Planung
a
Erst im Jahre 1972 konnten die Richrather ihre eigene evangelische Kirche, die Lukaskirche – einweihen. Die Anregung, Gemeindehaus und Kirche in einem Komplex miteinander zu verbinden und so die Gemeindearbeit intensiver mit der Kirche zu verknüpfen, brachte Frau Pfarrerin Bredt 1966 von einer kirchlichen USA-Reise mit. Nach einem längeren Entscheidungsprozess stimmten die Presbyter dem Vorschlag zu, und so legte Architekt Wolfgang  Nathow einen Entwurf vor, der realisiert wurde.  Von besonderem Wert ist bis heute die farbenprächtige, symbolreiche Fensterreihe der Lukaskirche. Sie ist ein Werk des niederländischen Glasmalers Henk Schilling.
Das Grundstück der Lukaskirche erstreckt sich parallel zum Burbach weit in den Rückraum der Kaiserstraße im Westen.  Hier befindet sich ein 1925 erbautes Gebäude, das ursprünglich als einklassiges evangelisches Volksschulhaus mit Lehrerwohnung genutzt wurde und heute ein Jugeneinrichtung beherbergt. Das Gebäude ist mit anliegender Wiese und seinem sehr alten  Baumbestand unter Denkmalschutz gestellt worden.
Zur nachhaltigen Zukunftssicherung des Gemeindelebens werden auf dem Grundstück die Errichtung von zwei  Wohngebäuden und eine Reduzierung der bestehenden Gemeinderäume  geplant. Hierzu wird das zu große Gemeindehaus hinter der Lukaskirche entfernt und durch kleine Anbauten an das bestehende Foyer im Westen der Lukaskirche in reduzierter Weise ersetzt. Flexible Wände und eine geeignete Neuordnung der Räume im Bestand sichern die Arbeit in der Gemeinde und mit den Gemeindegliedern.
Der vormals introvertiert wirkende Vorbereich der Lukaskirche wird von Abstandsgrün befreit. Durch Aufwertung zu einem offenen und  großzügig  „Arme zum Gruß ausgebreitenden“  Vorplatz wird mit geringfügigen Mitteln ein großzügiges Signal der Öffnung erwirkt.
Zwischen dem denkmalgeschützten Schulhaus und der Lukaskirche entstehen sechzehn frei vermietbare Wohnungen, konzipiert als freistehendes Mehrfamilienhaus.
Westlich der ehemaligen Schule wird ein Wohnheim für  Menschen mit Behinderungen mit vierzehn Appartements und Gemeinschaftsräumen entstehen. Hierbei ist die Ausformulierung der Gebäude eine besondere Herausforderung, da sich das Grundstück im Spannungsfeld unterschiedlicher Bebauungsarten und Nutzungen befindet.
Im Süden zeigen sich kleinteilige Bebauungen, meist Einfamilienhäuser und im Norden Gewerbegebäude, Mehrfamilienhäuser und eine mehrzügige Schule.
So wurden Häuserstrukturen entwickelt, die  entsprechend ihrer Nutzungsart sowie der wirtschaftlichen wie bauphysikalischen Optimierung entsprechend, zusammenhängende Volumina bilden und zugleich durch gefaltete Dachstrukturen die Kleinteiligkeit der benachbarten Einfamilienhäuser nachbilden. Die Dachneigungen entsprechen den Dachneigungen des Kirchengebäudes und formen  in den obersten Geschossen individuelle, attraktive Wohnungsvolumen mit bewegter Decke und teils ungewohnt wirkende Raumhöhen. Das Wohngebäude in der direkten Nachbarschaft zur Lukaskirche nimmt die Höhe der Kirche auf, ohne sie im Firstbereich zu überschreiten. Das Wohnheim bleibt innerhalb der  Höhenentwicklung  der anliegenden Einfamilienhäuser und der „Alten Schule“  und führt sie weiter.
So entsteht ein Gesamtkonzept im Zusammenspiel mit der bestehenden Umgebung . Der Bereich hinter der Kirche wird so aufgewertet zu einem neuen, lebendigen  Quartier. Alt und neu – Tradition und Moderne –  werden hier im Spannungsfeld der Zeiten zusammengeführt, um den zukünftigen Herausforderungen, die für die  kirchliche Arbeit mit der Gemeinde erforderlich werden,  mit Weitblick gewachsen zu sein.